TÖRNBERICHT GUADELOUPE

Törnbericht : GUADELOUPE

Anreise: mit Air France via Charles de Gaulle , umsteigen… also 45 min Busfahrt nach Orly (und das nur weil es Sonntag war, unter der Woche dauert es viel länger) und dann noch 9 Std. bis Guadeloupe.

 Vorprogramm :

Eine Woche in Hotel La Toubana/ St Anne : 12.-18.02.2005 ( Seite 1-3 )

Wer nicht warten mag: Törnbericht folgt weiter unten ab Tag 8 : 19.02.2005 ( Seite 4-10 )

 Tag 1: 12.02.2005

Der Flug war noch so halbwegs erträglich, das Essen war ok, zwei Films geschaut und ein wenig geschlafen, und schon waren wir da. Das Hotel fast auf Anhieb gefunden, musste nur 1x kehren. Unsere Bungalows sind neben einander, mit fast Seesicht, wir müssen nur ein paar Palmen umtun… Endlich unser wohlverdientes Bier am Poolrand genossen. Ich fühle mich hier schon fast wie daheim, nur schöner und wärmer! Um 19:30 Dinner, die Zeitverschiebung ist 5 Stunden, für uns ist es 00:30, das meint man also mit „ late supper“. Es zirpt und quietscht und raschelt hier wie verrückt und im Hintergrund hört man wie die Brandung auf dem Strand prescht, echt ge-ni-al hier.

 Tag 2 : 13.02.2005

Es regnet nachts fast andauernd, teilweise richtig fest, dann hämmert es richtig auf dem Dach. Leider ist am Morgen die „Luftfeuchtigkeit“ immer noch bei 100%. Kriegsrat, eine Inseltour macht wenig Sinn bei dem Wetter, da alle Bilderbuch Landschaften bei Regen und dicken grauen Wolken nicht schön aussehen. Zuerst in den Supermarkt MATCH, die haben richtig viel hier! Gosier ist nicht viel besonderes, typisch karibisch, alt kolonial, abblätternde Farbe, streunende Hunde, überall Abfall, Palmen, Bananenbäume, Hibiscus, Laden mit Touristenkram, Restaurants in mehr oder weniger anmachenden Stil… egal, der Karibik ist doch einfach cool!

Leider regnet es immer noch aber mindestens nicht mehr kübelweise. Ein kurzer Abstecher zum Strand wo wir endlich diesen Machineel Trees finden. Darunter eine Tafel mit Warnung. Die Dinger sind scheint‘s höchst giftig, es tropft irgendwie Saft runter wenn‘s regnet und das gibt riesen Allergien. Jetzt wissen wir endlich wie die aussehen und wovon wir uns fernhalten sollen.

 

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Juhui, es wird schon fast schön… das heisst, dass es jetzt nicht mehr regnet. Zurück im Hotel und in unserem besten Französisch 4 Badetücher für am Beach organisiert. Bis Ende Ferien sprechen wir fliessend französisch, gezwungenermassen, die sprechen echt nichts anderes hier! Ab morgen wechseln wir, glaube ich, die Betten, Jürgs Bett ist noch einigermassen ok, meins hat eine halb so dicke, durchhängende Matratze (knapp 10cm dick und butterweich). Ich liege ja fast direkt auf den Brettern, nix Lattenrost oder Federn, sondern die baren, steinharten Holzbretter.

 Tag 3 : 14.02.2005

Konnte ab 05:30 nicht mehr schlafen, und ab 06:30 auch nicht mehr liegen, Scheissnest. Bewaffnet mit Fotokamera zum Strand und ein paar Sonnenaufgangs Foto gemacht, echt, es wird schön! Auf dem Rückweg bei Rolf & Ancilla Teebeutel und Zucker geholt, oops sorry, die waren nicht schon wach wie ich meinte, na ja, jetzt schon. Inseltour heute nach Basse Terre: erster Stopp bei Le Moulin Helleux (auf dem Gelände eines schickimicki Hotels und nicht zu betreten) also weiter geht’s. Die bei der Rezeption schauen uns leicht verwundert zu als wir nach 2 Foto wieder ins Auto steigen und weiterfahren. Es wird langsam richtig heiss hier, das Thermometer im Auto zeigt 30°C, Tendenz steigend.

 

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In St Francois und Le Moule zur Distillerie Damoiseau. Es ist jetzt brütig heiss. Hier hat es viel altes Blech, ein alter Mühle und ein Do-it-yourself Rundgang, leider alles auf Französisch aber Rhum = Rum, das haben wir verstanden. Nach einer kleinen Kostprobe, eine sehr kleine darf ich wohl sagen, zurück nach St Anne. Die Abkürzung zum Strand genommen, Rolf war irgendwie doch leicht beschwipst also durfte ich fahren. Endlich einen Beachtag! Es uns im Schatten bei unsere Lieblingsbeiz bequem gemacht. Der bestellte Sandwich war ein unterarm-langer Baguette mit gegrilltem Chicken, hmmm !

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Es schaukelt übel, ich dachte es ist mir schwindlig von lauter Rum und Hitze und so….aber als die andern mich alle auch so irgendwie komisch anschauen, merken wir, dass wir nicht besoffen sind vom Rum degustieren, sondern dass es hier ein Erdbeben gibt ! Zum Glück fiel mir keine Kokosnuss auf die Birne! Abends spinnt die ganze Insel wegen Valentinstag, es gibt, wie konnte es auch anders sein, nur „Valentinstag Menu“ mit Hintergrundgitarre und Geigengeplänkel. Vor allem Jürg hat es sehr gut gefallen….ahum. Das Essen war megafein, nur hatte ich bis am Schluss den gesamten Lattenrost vom Stuhl im Arsch abgezeichnet, scheiss Stühle!

Tag 4 : 15.02.2005

Heute besuchen wir Haute Terre, die linke, vulkanische, gebirgige, Regenwaldseite der Insel. In der Zeitung soeben gesehen das unser Erdbeben gestern 5,7 auf der Richterskala war, nicht nur ein kleiner Erdstoss! Via die Route Traversee quer über die Insel. Die Cascades de Ecrivesse waren, wie erwartet, nichts besonderes, 20m hoch und unten dran einer Pfütze, bei uns würde man die nicht mal anschreiben. Es folgte eine wunderschöne Strecke durch den Wald, die Westküste ist eher felsig und steil und die Strasse schlängelt sich der Küste entlang. Plage de Petit Anse war nicht zumutbar da es hier mehr Bienen als Sand gab und ausser zwei Feigenbäume hatte es nur Machineel trees, weiter geht’s. Plage de Bananier war da schon viel schöner, und Bienenfrei.

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Zurück zum Hotel. Wir Frauen gehen zum St Anne Beach, unseren Männer spielen Tennis. Rundherum ist der Himmel brandschwarz, aber bei uns scheint die Sonne! Am Strand laufen die Bikinidamen wieder rum, die zeigen alle 15 Minuten ein neues, cooles Bikini und kommen mit verlockende Angebote…wir bleiben hart und kaufen (noch) nichts. Der Shortsverkäufer lies plötzlich direkt vor uns seine Hosen runter, aha, eine Strip-Teas am Strand? Nein, darunter trug er noch ein paar. Nachher folgte eine Modeschau von etwa 15 Stück. Sorry, da müssen unseren Männer schon selber entscheiden. Echt nichts gekauft, super! Oder?

Tag 5 : 16.02.2015

Um 7:00 auf und mich 30 Minuten gedehnt, damit ich wieder weiter als bis zur Kniescheibe runter komme. Froh wenn ich aufs Boot kann, dieses Bett macht mich fertig! Um 7:00 schien noch die Sonne, um 8:00 regnet es wie aus Kübeln, um 8:30 in einer Regenpause zum Frühstück. Rolf und Ancilla gehen mit dem Auto nach Gosier, wir bleiben hier und laufen, wenn‘s schön wird, zum Strand. Es tut auf! Wir laufen! Noch nicht mal an der Hauptstrasse fängt es schon wieder an zu regnen, Jürg weigert sich umzukehren, ich wollte ja laufen … Ich schreibe Rolf folgendes SMS :„wir laufen im Regen, Jürg droht mit Erwürgungstod, wir laufen also weiter … „ Es wäre ja nur 45 Minuten, hätten wir nicht noch 4 Stopps gemacht, bei den Hängemattenshop, der Village Agricole (Touristenshops), danach die Melone- und Ananas Verkäuferinnen am Strassenrand. Endlich, nach 90 Minuten sind wir am Strand wo die andern schon einen späten Lunch geniessen. Es ist nicht super sonnig aber trocken, also baden wir. Jetzt wo Ebbe ist kommt das Wasser maximal bis knietief! Abends ein super Nachtessen in Le Bananeraie, sieht von aussen nicht so super aus, aber drinnen ist es wirklich schön und das Essen ist der Hit. Ok, es hat auch Polster auf den Stühlen, vielleicht hat das zu meinen Glücksgefühlen beigetragen.

 Tag 6 : 17.02.2005

Die Wettervorhersage für heute war sonnig! Als ich um 6:30 den Sonnenaufgang fotografieren wollte war es schwer bewölkt, um 7:00 regnet es wieder wie aus Kübeln, aber es lässt nach! Ein ruhiger Tag heute, den vorläufige Törnplan gemacht, sie ist: Guadeloupe – Marie Galante – Les Saintes – Deshaies – Antigua oder Montserrat je nach Wind. Nachmittags nochmals ins Dorf und am Beach. Man sieht nicht mal mein Bikini abgezeichnet nach 5 Tagen Karibik, stellt euch mal vor wie das Wetter ist. Im Schnitt 3 Sonnenstunden pro Tag, von 14:30 bis 17:30 und um 18:00 ist es dunkel. Abends natürlich immer Sternenhimmel.

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Ancilla hat einen schönen Bikini gekauft und Rolf ist zum Kauf seiner Badehosen gezwungen worden, sagt er … Dinner im Hotel mit Live Musik, Jürg hatte schon Angst es gebe wieder Chansons. War aber nicht so, die Band war super. Wir müssten schlussendlich das Tanzbein schwingen weil unseren Männer (ja, richtig gelesen!) nicht mehr ruhig sitzen konnten! Sternenklare Nacht, also rechnen wir morgen mal mit Regen.

Tag 7 : 18.02.2005

Unglaublich, heute ist wolkenlos, blauer Himmel, endlich Gerechtigkeit! Ab 8:00 tat es zu und keine Sonne mehr bis am Abend….gehen wir Frauen halt shoppen. Wir sind erst um 12:30 am Strand, Jürg macht sich ernsthaft Sorgen, mehr wegen der Kreditkarte als wegen mir. Wegen Regen Schutz gesucht, in eins von den coolen Restaurants und uns im „rumhängen“ geübt, klappt schon ganz gut, immer besser mit zunehmenden Alkoholpegel. Dinner wieder in der Bananeraie, wieder super!

 

TÖRNBERICHT   ( Total 302 SM in 14 Tagen )

 

Tag 8 : 19.02.2005

GUADELOUPE – MARINA BAS DU FORT- Yachtübernahme, Einkäufe, Briefing

Endlich geht’s aufs Boot. Heute das letzte Mal Gedrängel am Frühstücksbuffet mit den immer rauchenden Franzosen. Als wir in der Marina ankommen regnet es gerade mal wieder. Es läuft alles glatt und nach 20 Minuten können wir aufs Boot. Alles rein, danach gehen wir Frauen einkaufen in CORA, einem riesigen Supermarkt nicht weit von der Marina, der ist so gross, dass man sich fast verläuft da drin. Wir räumen alles ein und sitzen dann im Restaurant direkt neben der Marina, schauen zu wie unseren Männern den Check-in machen mit dem Sunsail Chef. Um 16:00 dann eine Revier Briefing mit dem Vice-Chef Daniel, dauerte mega lange! Es ist schon 17:30 und die Herren sind immer noch nicht zurück, wir sind beim xten Bier und schon leicht beschwipst. Die werfen sicher alle unsere Pläne über den Haufen, und kommen mit einem neuen Törnvorschlag. Genau so war es.

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Sie sind total begeistert vom Briefing, haben viele wertvolle Tipps bekommen. Es ist so oder so alles super organisiert hier: Betten schon „gedeckt“, genügend Badetücher und die sind sogar noch „flauschig„ nicht so durchsichtig wie letztes Mal. Abtrocktücher, Putzlumpen, Schruppschwamm, echt alles ist da, sogar Sitzkissen für an Deck mit Sitz- und Rückenpolster! Nur der Baum ist nicht hoch genug, wir schlagen uns immer den Kopf an wenn wir rauskommen. Dinner in Fish-Fish direkt neben der Marina. Spicy-shrimp-popcorn, superspicy! War superfein aber 2 Stunden später auch schon wieder mit entsprechender „Geruchs- und Geräuschbelastung“ verarbeitet. Morgen segeln wir endlich los.

 Tag 9 : 20.02.2005

GUADELOUPE – MARINA BAS DU FORT bis MARIE GALANTE – PORT LOUIS :

21 SM in 3:00 Std

Petrus meint es gut mit uns, um 7:00 Sonne, um 8:00 Sonne, um 9:00 immer noch Sonne mit ein paar kleinen Wolken und dabei bleibt es auch heute! Nach dem Frühstück an Bord gingen Jürg und Rolf zur Shipchandler, der keiner war und nichts hatte… danach ausklarieren und um 11:15 fahren wir wie die Profis aus der Marina raus (macht immer einen guten Eindruck). RED RIGHT RETURNING ist für mich ein super Eselsbrücke um zu merken, auf welcher Seite bei Betonnungssystem B die roten und grünen Lateralzeichen sind. Wir gehen auf direktem Weg nach Marie Galante, Kurs ca 145°, immer mehr Wind und noch mehr Wellen, Ancilla und ich meinen sicher 5m! Um 14:15 sind wir da, der Anker hebt beim ersten Mal. Superherziges Dorf, Palmenstrände, turkisblaues Wasser, echt superschön! Der einzige Nachteil hier, es schaukelt wie blöd. Jürg meint wir sollen nicht jammern, laut Rolf sollten wir doch etwas mehr Bereitschaft zum Leiden zeigen. Ja, ja, die Zwei haben gut reden, denen wird es erst so langsam schlecht wenn wir uns seit Stunden den Magen rauskotzen! Die nächste Bucht ist laut dem schlauen Buch das wir dabei haben, steht schwarz auf weiss, ich zitiere: „ um einiges ruhiger“, aber laut unseren Herren ist er hier prima. Uns ist zu schlecht um eine Meuterei zu starten. Zu unsere Verteidigung folgendes:

Es passierte noch nie in allen unseren Segeltörns (okay, es ist erst der 4. aber trotzdem) dass :

1. Wir Frauen nicht sofort runtergingen um einen Ankerdrink zu machen

2. Wir uns weigerten zu kochen

3. Das die Gläser vom Tisch rutschten an einem Ankerplatz

4. Das es sogar Rolf am Ankerplatz etwas schlecht wurde

5. Das der PROFISKIPPER, der nachher reinfuhr, innert 5 Minuten das Boot wendete und in die     nächste Bucht verlegte

6. Das wir um 20:30 ins Bett gingen weil wir so oder so nur liegen können

7. Drinnen essen nicht geht wegen akuter Kotzgefahr

8. ALLE verschissen geschlafen haben weil es so schaukelte

 Die Verteidigung ruht ….

Mindestens gab es einen schönen Sonnenuntergang

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 Tag 10 : 21.02.2005

MARIE GALANTE – PORT LOUIS bis DOMENICA – PORTSMOUTH :

29 SM in 5:10 Std

Um 8:00 Frühstück, Guadeloupe sieht man nicht vor lauten, dicken, grauen Regenwolken die drüber hängen, aber wir haben Sonne! Jürg und Rolf sind wahre Goldschätze, die habe gestern gekocht (Auberginegratin nach meiner Anweisung ), abgewaschen, heute das Frühstück versorgt. Die machen uns wirklich alles und wir liegen rum. Gut, inzwischen geht sitzen auch. Wenn das kein Feuertaufe war! Zuerst die Überfahrt gestern mit mega Wellen, dann die ganze Nacht durchgeschaukelt …. und wenn sie nicht gestorben sind, dann schaukeln sie heute noch! Um 09:50 Abfahrt nach Domenica, nach etwa einer Stunde Segel gesetzt. Drohende Regenwolken im Rücken aber Sonne voraus! Leider holten die Wolken von hinten uns ein, und von 11:30 bis 12:00 einen mittleren Regensturm über uns ergehen lassen. Zugegeben nur über Jürg und Rolf, wir sind nach unten geflüchtet, wo wir wieder flachliegen, es ist trotz Regen brütig heiss. Sobald es trocken wird wieder raus, eine Stunde später wieder runter, das mal regnet es gröber! Jürg und Rolf sind wirklich pflotschnass, riesen Wellen und soviel Wind das sie Gross und Fok reffen müssen, wir machen jetzt immer noch 7,5 Knoten Speed.

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Um 15:15 sind wir in Portsmouth auf Domenica. Der erste „Rastaman“ kommt uns schon entgegen in sein Boot: Lawrence of Arabia. Wir gehen morgen mit ihm auf dem Fluss, das ist eine neu geniale Idee von unseren Herren seit sie mit Daniel geredet haben. Danach kam Christian für fresh fruits, Danny mit der Menukarte von Big Papa’s, sieht nicht schlecht aus. Und oh Wunder unseren Herren haben eine Visitenkarte von Big Papas, Tip von Daniel natürlich! Danny und Christian kamen übrigens je auf einem Surfbrett hergepaddelt, die Menukarte in einem Plastiksack in Mund haltend, und das als wir noch ziemlich weit draussen waren. So ein Einsatz muss doch belohnt werden! Jürg und Rolf mit „ Lawrence“ in seinem Boot zur Customs, wir machen den Apéro parat. Wenn alles klappt gibt’s morgen frisches Brot, 8 Bananen und 2 Grapefruits für 20 EC$, dass sind etwa 10US$. Als wir abends mal rausschauen ist plötzlich das Nachbarboot ganz nah. Kriegsrat! Umparkieren im Dunkeln ist auch nicht so das wahre, obwohl es Vollmond ist, ist es echt düster. Regnen tut’s natürlich auch gerade wieder. Schlussendlich lassen wir mehr Kette raus damit wir hinter dem anderen Boot liegen und stellen für die Nacht den GPS Alarm ein, der geht los wenn die Position sich um mehr als 15m ändert oder so. War wieder nichts mit eine ruhige Nacht, es stürmt, pfeift und heult, begleitet von kräftigen Regenschauer, man was für Wetter! Alles quietscht, knarrt und klippert. Der Alarm ging in der Nacht 3x los und oh Wunder, am Morgen liegen wir wieder schön zwischen unseren beiden Nachbarbooten …. huh?

Tag 11 : 22.02.2005

LANDTAG auf DOMENICA

 So was heisst glaube ich ein Sturmtief! Das Klipperding über meinem Kopf macht mich noch wahnsinnig! Ist glaube ich eins der Leinen der Bimini. Unser Opfer an Neptun: Champagner und lobende Worte vom Skip, haben nicht viel genützt. Neptun hat offensichtlich nicht gerne Champagner! Es war eine Nacht, fast wie die vorige…übel. Der Brotboy kam erst um 9:00, kein Wunder bei dem Wetter. Mit Lawrence für Nachmittags abgemacht, Flussfahrt auf dem Indian River. Er bringt uns an Land, nur Skip bleibt an Bord, traut sich nicht das Schiff zu verlassen, so wie es im Moment stürmt. Das Dorf ist cool, so richtig karibisch, chaotisch, exotisch, bunt. Ein Wunder, es hört auf zu regnen und wird schön, richtig schön! Wir gehen zurück aufs Schiff, auf anraten von Lawrence parkieren wir um, vorne ist viel ruhiger sagt er. Die Herren machen das profihaft, während wir Damen Profisandwiches machen. Lunch in der erste Reihe, viel näher an Land und an der Sonne! Super ! Um 13:30 mit Lawrence zur Flussmündung, ab hier übernimmt Kollege Friday. Im Ruderboot geht es 30 Min. weiter bis zu einem Restaurant. Hier gibt es Dynamitrum… wie der Name schon sagt, explosives Zeugs. Wir verdünnen mit Fruchtsaft, sonst haut es einem beim ersten Schluck schon um, jetzt erst beim zweiten.

 

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Apéro und Dinner heute bei Big Papa, der war Big! So gross wie ich, aber locker 50 Kilo mehr und recht muskulös. Er war ziemlich angetan von meinen 1.88m und wollte mich schon für die lokale Basketball Mannschaft rekrutieren. Als Apéro gibt es Kibali Bier und wird werden „vollgequasselt“ durch der nächsten Rastaman, der heisst Yellow, sein Bruder heisst übrigens Blue… Jürg und Rolf werden nach kurzer Zeit umgetauft in Rodolfo Red und George Green. Für Abendunterhaltung war gesorgt. Von der Beachbar ging‘s ins Restaurant, statt Bier jetzt Rumpunch, da kann man sich dran gewöhnen! Das Essen war super, obwohl der Geheimtip : „Mountain Chicken“ nicht verfügbar war. Es ist ein wunderschöner Abend, die Musik von Big Papa tönt noch die ganze Nacht bis zu uns rüber, egal. Morgen wird es schon wieder schön, Neptun hat glaube ich doch gerne Champagner!

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Tag 12 : 23.02.2005

DOMENICA – PORTSMOUTH bis ILES DES SAINTES – BOURGH DES SAINTES :

22 SM in 4:00 Std.

Juhui, so soll es sein, so darf es bleiben. Superschöner Bucht, Sonne, milde Brise, gut geschlafen und noch besser aufgestanden. Heute geht’s in Richtung Iles des Saintes, Euro wieder in der Bordkasse tun, Französisch Buch wieder aufschlagen. Los geht’s, nach Plan nur 17 SM, uns so wie es jetzt aussieht ohne Regen. Geschafft! Eigentlich wollten wir zur Pain aux Sucre, ein mini Brasilhügel SW vom Dorf aber dort war es so überfüllt, da gehen wir doch lieber weiter ins Dorf Bourgh des Saintes. Mega schön heute, Sonne, guter Wind, direkter Kurs, nicht zu viel Wellen, gar keine Wolken. Wir sind zufrieden. Die Bucht füllt sich zunehmend mit Segelboote, gut waren wir schon relativ früh hier! Geplant ist eine Wanderung zur Fort Napoleon auf dem Hügel und sight seeing im Dorf. Es war heiss, sehr heiss beim Hügel hoch laufen, aber die Aussicht ist super. Das Fort war zu. Im Dorf ist auch fast alles zu, viele Restaurants haben erst um 18:00 offen, ein paar Souvenirshops sind offen, sonst tote Hose. Die Sonne verschwindet auch mehr und mehr, abends regnet es wieder. Dinner in La Genois, war okay aber nicht weltbewegend. Die haben uns wieder einen Scheiss erzählt gestern über die Mountain Chickens, dass sind gar keine Chickens, das sind riesen Frösche! Zum Glück gab’s keine, sonst hätten die uns das essen lassen, und erst nachher erzählt was es wirklich ist und sich todgelacht. Leider, leider Jungs ! In der Regenpause zurück aufs Schiff wo Rolf noch zwei Zöpfe backt, Mensch ist das heiss hier drin. Und wir können nicht mal aufmachen weil es wieder einmal regnet. Es stürmt und schaukelt und regnet wieder mal höchsten Grades.OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Tag 13 : 24.02.2005

ILES DES SAINTES – BOURGH DES SAINTES bis GUADELOUPE – ANSE DE LA BARQUE:

20 SM in 3:15

Unglaublich, Gestern so schön, und heute so Kacke! Grau, triste, Nebel, Regen, Sturm, bah, bah, bah! Guadeloupe sieht man nicht mal obwohl es nur 5 SM weg ist. Kein Badetag heute, also Anker hoch und weiter. Nach 10 Minuten, noch bevor wir zwischen den Inseln raus sind, dürfen Jürg und Rolf sich wieder ins Ölzeug stürzen und wir Frauen flüchten nach unten. Blauer Himmel im Rücken und Regenschauer voraus, tolle Aussichten! Die Sonne holt uns aber langsam ein, es wird wieder schön. Ich dürfte ans Ruder bis zur Südspitze Guadeloupe, guter Wind und riesige Wellen von schräg hinten, nach einer Weile habe ich den Trick raus und fahre das Boot einigermassen ruhig weiter. Es war echt megastreng und ich hatte langsam einen Bleiarm, niemand wollte wechseln also blieb ich am Ruder bis es mir echt zu schwer wurde. Jürg übernahm und sagte, oh ist das streng, sofort reffen, shit man, ich habe ein toter Arm! Auf der Leeseite von Guadeloupe totale flaute, also Motor rein, bis wir in der Bucht sind. Es regnet mal wieder, uns schockiert nichts mehr, Regen macht schön, oder? Wenn das wahr ist kommen wir superschön heim! Wunderschöne Bucht, ein paar Fischerboote tümpeln vor sich hin, an Land viele Palmen und ein kleiner Leuchtturm, zwei Hüttli. Der Bucht entlang hat es eine Strasse aber kaum Verkehr. Hinter der Strasse gehen überall die üppig grün bewachsenen Hügel hoch. Unsere Männer gehen Schnorcheln, wir machen Siesta.

Leider hat Jürg mir heute den Speedrekord weggeschnappt, neuer Topspeed ist 7,5 Knoten. Warte nur! Es ist so sonnig das wir sogar baden heute, juhui! Zum Dinner gab es Spaghetti, Salat und eine Flasche Rotwein, es hat keinerlei Verpflegungsmöglichkeiten hier. Danach liegen wir bei Kerzenlicht, Vollmond und Guitarrenmusik rum und geniessen den friedlichen Abend. Uns geht’s gut!

Scheisse, bin heute schon fast wieder ausgerutscht auf dem Duschdeck, ist auch verdammt schmal. Wollte so oder so gerade reinhüpfen, war halt nicht so elegant wie geplant. Muss aufpassen, kriege langsam den Übernamen „ Schlipfy-As“. Um 21:30 gehen alle ins Bett, heute schlafen wir sicher gut, ruhig, nicht so heiss, kaum Wellen, kein Sturm.

P.S. Jürg hat gewettet das es heute Nacht noch mal regnet. Ancilla stimmt sofort ein. Das ist auch eine ziemlich einfache Wette! Okay, aus Prinzip stimme ich dagegen. Es bleibt trocken, ha, ha, ich gewinne!

 Tag 14: 25.02.2005

GUADELOUPE – ANSE DE LA BARQUE bis DESHAIES :

13 SM in 3:00 Std.

Heute nehmen wir es locker. Jürg hat seiner Wette verloren und muss abwaschen. Um 10:20 Anker hoch. Na ja, das war Filmreif… Ich dürfte es fahren weil es hier „so einfach ist“. Wenig Boote und so. Anfangs ging alles tipp top, aber der Anker, der auf 10m Tiefe lag, kam und kam nicht los. Jürg übernahm, drehte das Boot mehrere Male, endlich, endlich passierte was. Als unser Anker endlich in Sicht kam hing noch das Dach eines alten verrosteten Fischerboots dran, ein Wellblech von mindestens 1x2m. Kein Wunder hat das so gut gehebt.

 

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Kurs Nord auf der Leeseite, kaum Wind. Vor Iles de Pigeon totale Flaute, das Meer ist glatt wie ein Spiegel, sieht schön aus. In Deshaies fährt Rolf noch 30 Minuten rum, sightseeing im Hafen, bis er den Anker fallen lässt. Zum Lunch gibt’s Zopf und Bier. Nachmittags gehen wir ins Dorf, müssen dringend einkaufen. die ersten 30 Minuten ist mir echt kotzübel, bin ich jetzt Landkrank? Im Spar eingekauft, fast wie daheim, beim Bäcker drei Baguettes (und gerade eins davon gegessen, wir spüren alle eine „Flaute“). Danach zum Metzger, das war lustig, der konnte nur französisch und wir nicht. Da kam er mit ein Poster von einem Rind und zeigte darauf was er hatte, nein wir wollen PIG, stehen da und machen eben so Töne wie ein Schwein. Aha, Porc! Jetzt kommt er mit einem Schwein Poster, und zeigt was er da alles hat. Endlich mal was billiges, 500 Gramm vom Stotzen für 4 Euro! Ein Drink in eine sündhaft teuren Bar, vier Drinks für 22 Euro, das ist 35 CHF, wir gehen zurück aufs Boot zum Essen ! Schlipfy-As ist schon wieder ausgerutscht, gerade bei einem Sprung vom Duschdeck, wieder mal eine nicht so elegante Landung. Habe den andern nicht erzählt das ich auf dem Steg im Dorf auch fast noch auf die Schnurre ging, blieb mit Flip-Flop in einer Spalt hängen, niemand hat es gesehen aber mein zweiter Zehennagel ist jetzt auch alle … Heute neben die übliche fliegende Fische auch noch Turtles gesehen, und zwar hier in der Bucht. Die tauchen direkt neben dem Boot auf, so cool! Wir liegen hier wirklich super, mega ruhig, kein Geschaukel, nur ein wenig Geplätscher und bis jetzt kein heulender Wind. Morgen früh auf, dass wird unser längste Überfahrt von Deshaies bis English Harbour auf Antigua, Kurs fast direkt Nord, 42 SM, Windvorhersage 14-16 Knoten aus Ost, schauen wir mal.

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Tag 15 : 26.02.2005

GUADELOUPE – DESHAIES bis ANTIGUA – ENGLISH HARBOUR :

42 SM in 7:00 Std

Heute steht eine 8-stündige Kotztour aufs Programm. Wir schlucken unsere Seekrankheitspillen und hoffen dass es gut geht. Ich dürfte nochmal probieren beim Anker-hoch Manöver, war ganz enttäuscht als es sehr kurz und schmerzlos ging. Um 06:45 fahren wir los, wir sind die ersten, etwas später folgen noch 3-4 Boote, die schütteln wir zu unsere eigene Überraschung schnell ab, das Boot läuft gut ! Um 08:15 sehen wir Montserrat im Westen, kurz darauf Antigua im Norden. Ziel im Visier!

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Es lief alles wie geschmiert und um 13:30 beim zweiten Versuch einen guten Ankerplatz gefunden. Wegen Wind und Strömung braucht man hier ziemlich viel Platz zum swojen. Unsere Männer gehen zur Customs, wir machen den Menuplan und Einkaufsliste für die kommende 4 Tage, dort wo wir hingehen gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten mehr. Einkaufen in Falmouth Harbour, wir warten mit einem Carib Bier in der Mad Mongoose Bar während die Jungs das Eingekaufte an Bord bringen, fürs Nachtessen stehen mehrere Restaurants zur Auswahl. Wir essen in Falmouth Harbour, beim Heimlaufen schauen wir noch bei den Admirals Inn rein, shit, doch falsch gewählt, mensch, ist das schön hier und die haben eine Steelband, Livemusik … War ein cooler Segeltag heute, guter Wind, super Speed, schönes Wetter !

Tag 16 : 27.02.2014

ANTIGUA – ENGLISH HARBOUR bis GREEN ISLAND :

12 SM in 2:45 Std

Nach einer sehr ruhigen Nacht, sehr ruhig aufgestanden, sehr ruhig gefrühstückt, Morgenbad genossen und dann ging’s los! Nach 2 Stunden motoren sind wir in der Nonsuch Bay. Die Einfahrt war spannend, Jürg und ich auf der Spitze mit Seekarte, schauen wo die Untiefen sind, das sind hier nämlich viele und die sind alle auch sehr untief ! Klappte aber bestens. Vor der Harmony Hall in de Browns Bay „parkiert“ und dort in einem italienischen Restaurant superfein gegessen. Ich hatte zum Beispiel als Vorspeise Lachsmousse, danach Lobster Tortellini mit Pesto Sauce, war echt super! Sehr schöne Lage, schöne Aussicht, irgendwie so eine gehobene Sunday Lunch Stimmung aber nicht snobby oder so.

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Nach 2 Stunden mit vollem Bauch und leicht beschwipst, wieder zurück aufs Schiff und in 30 Minuten zur West Bay, wir ankern vor der West Spitze von Green Island, das zusammen mit dem Riff die ganze Nonsuch Bay abschirmt. Vor uns ein Riff und dann nur noch der Atlantik, schon ein bisschen komisch aber es sind noch mehr Boote da, und wir liegen ganz ruhig, nur bläst es wie blöd.

Heute wieder einen Turtle gesehen vor Green Island, doppelt so gross als die in Deshaies. Schnorcheln finde ich langweilig, aber Turtles sind cool!

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 Tag 17 : 28.02.2005

ANTIGUA – GREEN ISLAND bis GREEN ISLAND… :

32 SM in 6 Std

Schon um 06:30 geht der Wecker, wir müssen früh abfahren damit wir zwischen 12:00 und 15:00 in Barbuda sind, dann sieht man die Untiefen nämlich am besten. Ich hatte nicht direkt Angst, aber es war schon ein bisschen komisch als wir bei nicht so gutem Wetter von Green Island wegfuhren. Was wenn bewölkt ist wenn wir dort ankommen und die Riffe nicht sehen? Die 32 SM wieder zurück? Wir fahren aber es tut so zu das wir um 10:45 beschliessen zurück zu gehen, einen riesigen schwarzen Wand voraus ist eine gute Entscheidungshilfe … Also in 3 Stunden wieder zurück zur Green Island, jetzt aber in eine andere Bucht, die Rickett Harbour. Viel besonderes ist die Insel nicht, herzig, aber ziemlich leer, nur viel „Grünzeugs“ wie Aloe und so, und genau eine Palme. Alle sind müde also nach dem Lunch schlafen wir mal eine Runde. Jürg und Rolf möchten noch 2 Tage hier verbringen. So super ist es hier aber auch nicht oder? Sie brauchen ums verrecken einen Ruhetag, möchten schnorcheln und so. Hoffentlich tun sie das dann auch mindestens 6 Stunden. Super, wir waren auf Antigua, wo denn ? Auf Green Island, Sand und 3x nichts ! Ich sage nichts mehr! Bevor ich einen Satz fertig habe schüttelt Rolf den Kopf, und Jürg schaut mich an ob ich was total unmachbares, völlig gestörtes, vorschlage. Wieso fragen die was wir wollen, wenn sie es so oder so nicht machen? Wie man sieht ist das Bordleben nicht immer einfach, man sitzt auf engen Raum und hat völlig unterschiedliche Ideen was jetzt wirklich cool ist …! Ancilla ist auch total nicht begeistert von dem Gedanken hier noch 2 Tagen zu verbringen. Weh, oh weh wenn die morgen nicht stundenweise schnorcheln! Wieso sind wir eigentlich nicht die Westküste runter als wir kehrten? Wir waren ja schon weit nördlich von Antigua als wir umkehrten. Zum Nachtessen Kartoffeln und ein sauteuern Käse aus Deshaies. Die Kartoffeln haben eigentlich noch gut gehalten, die schaukeln schon seit 9 Tagen. Mann, von lauter Sand mache ich mich schon Gedanken über Kartoffeln… Hoffentlich scheint morgen die Sonne wieder!

Tag 18 : 01.03.2005

ANTIGUA – GREEN ISLAND bis ENGLISH HARBOUR, HA HA !!! :

9 SM in 1:45 Std

Gestern hatten wir die Todesanzeigen im Radio als wir auf dem Wetterbericht warteten. Das war noch ganz lustig, die ganze Trauerfamilie wurde vorgelesen, bis zur Ur-Urenkel und cou-Cousine, dass dauerte dann auch ziemlich lange, und das Wetter haben wir den ganzen Abend nie gefunden. Heute Morgen dafür : Briefly scattered showers, Wind 8-15 Kn ESE, morgen item, wie gehabt also. Wir Frauen gehen „an Land“ auf Entdeckungsreise. Die Herren gehen schnorcheln, weh wenn nicht! Es war schön. Rumgeklettert bis zum Riff vorne wo das Wasser ganz hellblau ist. „Girls in der Brandung“ Foto gemacht, very sexy. Wir waren gerade bei unserer Selbstauslöser Aufnahme als plötzlich ein riesigen Katamaran, mit mindestens 50 Ami Touristen, (komplett mit leuchtend, orangen Schwimmweste) hinten im Bild auftauchte. Ende unserer Spass und der coole Fotosession. Mit rotverbrennten Touristen im Hintergrund ist das Foto leider nicht mehr so cool. Vorher fuhren uns auch schon ein paar einheimischen Fischer ins Bild, das wird nichts mehr heute. Dinghy gestartet und zurück aufs Schiff.

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Beim Lunch sagt Rolf plötzlich: was ist das für Dinghy dort? Scheisse, das ist unser! Shorts aus, Badehose an und hopps, da taucht er schon ins Wasser und schwimmt dem Ding hinterher. Er schnappt es noch, kurz vor dem Riff, Glück gehabt. Wir fahren ab in Richtung English Harbour, mit Wind und Strömung im Rücken kommen wir gut voran. Bei customs war es so überfüllt das wir zuerst mal einen Pina Colada trinken, es dann später nochmals versuchen. Wir gehen während dem mal shoppen … Einen Spaziergang zu Fort Berkley schliesst den Nachmittag ab. Schöne Aussicht und Blick auf dem Hafen dort ! Schon fast beim Dinghy bemerkt Ancilla das wir doch lieber den letzten 30 EC$ versaufen als eintauschen wollen, lohnt sich fast nicht, und 4 Carib Bier sind nämlich genau 28 EC$! Heute schon den zweiten Tag ohne Navicaps, und immer noch ohne kotzen, wir werden noch echte Seemannsfrauen! Aber morgen nimm ich wieder eine!!!

Tag 19 : 02.03.2005

ANTIGUA – ENGLISH HARBOUR bis GUADELOUPE – DESHAIES :

43 SM in 8:30 Std

Neptun meint es gut mit uns nach unserem Opfer Gesternabend! (Der ist nicht heikel, das war fast eine ganze Flasche untrinkbarer Weisswein!) Fast keine Wellen, dafür auch kein Wind. Aber Sonne!

 

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Um 07:30m anker hoch und mit 2-3 Knoten Speed nach Süden. Motor rein, sonst dauert das über 10 Stunden. Zum Glück gab es ab 11:00 oder so mehr Wind und wir machten ohne Motoren- unterstützung 6 Knoten. Da der Kurs 43 SM der gleiche war, und Guadeloupe noch nicht mal sichtbar weil es auch noch sehr dunstig war, schalteten wir den Autopilot ein uns alle dösten vor sich hin. Skip schläft unter Deck, Co-Skip pennt hinter dem Ruder, ich liege flach auf der Leeseite, Ancilla auf „Aussichtsposition“. Irgendwann gibt es immer mehr Wind, immer mehr Krängung, als wir von lauter Krängung fast vom Bank rutschen wachen wir endlich auf und segeln das Boot selber wieder. Um 15:30 in Deshaies, Champus zum anstossen, die Überfahrt ist geschafft, nur noch 47 SM in 2 Tagen, easy!

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In einer Kack-Beiz mit sehr unfreundlicher, uninteressierter Bedienung ein Bier getrunken, unser Dinner Auswahl ist Restaurant L’Amer, das hat erst um 19:30 offen. Das war dafür aber echt super, das warten hat sich gelohnt!

 Tag 20 : 03.03.2005

ANTIGUA – DEHAIES bis ANSE DE LA BARQUE : 14 SM in 3 Std.

Laut Ancilla ist Neptun ein Alkoholiker! Der hat scheints wirklich gerne Weisswein, seit unserem Opfer nur super Wetter, keine Wellen, okay leider ein bisschen wenig Wind. Ist aber nur halb so schlimm da wir so oder so auf der Lee Seite von Guadeloupe sind und alles unter Motor fahren müssen. Um 09:30 Anker hoch in Deshaies (eigentlich 09:45 aber ich musste 09:30 schreiben damit die „Buchhaltung“ stimmt). Bis dahin hatten wir schon einiges erledigt! Jürg und ich mit dem Dinghy an Land, zur Boulangerie um Baguettes zu holen, auch noch Kuchen und Pain-aux-Chocolat …. dann zum Bankomat, gefolgt von Bananeneinkauf (für Bananeflambee heute Abend). Customs war leider zu, wir dürfen weiter bis Point-aux-Pitre, gut, das hatten wir so oder so vor! Nach 2 Stunden an einer Boje festgemacht bei Pigeon Island in Jacques Cousteau Marine Park, schnorcheln war angesagt, ich opfere mich freiwillig das Boot zu hüten. Mein Buch ist viel spannender als diese Fische! Das Wasser ist wahnsinnig klar hier, wir ankern auf 15m Tiefe aber du siehst den Boden ganz gut. Das Wetter ist megaschön heute und inzwischen auch brütend heiss, wir spannen unseren Pareo an den Bimini um Schatten zu machen, und drängen uns auf dem kleinen Flecken Schatten. Nur noch eine Stunde weiter und wir sind in unserer geliebten Anse de la Barque Bucht. Ich durfte sogar das Ankermanöver fahren, ok mit Jürg direkt neben mir, aber es lief toll. Mal schauen ob ich wieder ein Blechdach erwischt habe… Die Herren gehen schnorcheln, was sonst, die halten es mal wieder extrem lange aus, denen wachsen glaube ich bald Schwimmhäute! Bei diesem schönen Wetter erwarten wir einen einmaligen Sonnenuntergang, sogar mit GREEN FLASH, sollte scheinbar auftreten direkt wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, aber nur bei sehr klarem Himmel. Stimmt überhaupt nicht, wir haben geschaut und geschaut, da war gar nichts!

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Zum Dinner Tomatenspaghetti mit Sambal Oelek, eine Art Arrabiata, seither furze ich wie ein Weltmeister, sorry Leute! Schon der dritte Tag ohne Pillen, ha!

 Tag 21: 04.03.2005

GUADELOUPE – ANSE DE LA BARQUE bis ILET DU GOSIER :

36 SM in 7:30 Std

Früh Tagwache, heute gibt es wieder viele Meilen. nach einer Stunde Segel gesetzt, nochmals eine Stunde später sie wieder runter genommen. Kurs süd war ok aber jetzt geht es nach Osten, voll gegen Wind und Wellen, ein unmöglicher Kurs. Der Wind lässt auch immer mehr nach, fast alles unter Motor heute. Böser Schaukeltag heute, und dann noch das Motorengebrumm den ganzen Tag, wir sind froh als wir um 14:00 endlich den Motor abschalten können. Nach kurzer Verwirrung finden wir unseren Ankerplatz, Rolf liess uns zuerst den falschen Kirchturm anvisieren, wir waren schon fast in Point-aux-Pitre! Wir ankern heute bei Ilet du Gosier, ein winziges Inselchen vor Gosier, ist ganz herzig wenn die Sonne scheint! Wir Frauen gehen mit dem Dinghy zur Insel. Leider ist die Bar zu, war also nichts mit unserem „kaltem Bier auf palmengesäumtem Strand, bei genialem Sonnenuntergang.

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Leider haben wir die Einkäufe so gut geplant, dass es nur noch Wasser zu trinken gibt. Zum Dinner gehen wir an Land, im gleichen Restaurant wo wir am Valentinstag waren. War ok aber nicht super wie letztes Mal, ich freute mich schon auf den Gratin, der war aber eher ein Kartoffelstock, und auf dem Fleisch war eine komische, undefinierbare, curryartige Marinade.

Tag 22: 05.03.2005

GUADELOUPE – ILET DU GOSIER bis MARINA BAS DU FORT : 4 SM in 50 min.

Spätestens um 08:30 wollte Skip hier wegfahren. Da wir so oder so nichts mehr zu essen oder trinken haben ist das für uns kein Problem. Nach einem italienischem Frühstück: Kaffee mit Guetsli fahren wir in Richtung Marina. Das Wetter ist eher guadeloupisch = bewölkt, das stört vor allem unsere Herren nicht, da sie sonst zu viel schwitzen würden. Das erste Hindernis war das Tanken. Nicht wie geplant seitlich anlegen aber römisch-katholisch, also rückwärts rein. Die ganzen Ferien nur Ankern, was wir inzwischen bis zur Perfektion beherrschen, und dann das! Ok, los geht’s, vorne Anker rein, (da füllten wir uns schon ein bisschen sicherer, das war vertrautes Gebiet). Ancilla zieht das Dinghy an der Spitze, Rolf und ich stehen mit den Leinen hinten, sind parat für einen Superwurf. Leider machte Skip Jürg das so perfekt, dass wir den Tankmann die Leinen in die Hand drücken konnten. Aller Stress umsonst ! Für 68 Euro Diesel rein, dann weiter zur Sunsail Base, da das gleiche nochmal, klappte wieder vorzüglich und um punkt 10:00 sind wir da. Rolf und Jürg zur Customs, wir packen unter schweisstreibenden Bedingungen die Taschen. Als sie nach 2 Stunden noch nicht zurück sind vermuten wir schon, dass die noch ein Abstecher zur Creperie machen. Falsch, es war der Shipchandler und der Supermarkt. Endlich können wir wieder richtig duschen, das erste Mal seit 2 Wochen , herrlich! Süsswasser in rohen Mengen und warm! Jetzt ist aber Zeit für ein Carib Bier!

Leider das Letzte…

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COPYRIGHT TEXT & PHOTO BY ASTRID BLUEMEL